Mein Alltag, ihre Kindheit
Heute ist mal wieder so ein Tag. Ich könnte im Selbstmitleid versinken. Keine Spielplätze weit und breit. Keine Freundinnen mit gleichaltrigen Kindern und derselben Sprache die ich besuchen könnte. Keine Möglichkeit mal schnell zum Tapetenwechsel in den Drogeriemarkt. Keine guten Straßen auf denen ich mit Junia im Fahrradanhänger entlang düsen könnte. Kein spontaner Besuch bei Oma und Opa oder Tante und Onkel. Ich könnte die Liste noch weiterführen.
Als ich dann nach dem Mittagsschlaf in mein Mama Andachtsbuch reinlese werden mir aber die Augen wieder neu geöffnet. Es gilt im Kleinen treu zu sein. Die kleinen Dinge mit Liebe zugeben. Der Windelwechsel. Das Mittagessen. Das gleiche Buch zum 10000-mal anzuschauen. Das in den Arm nehmen in Mitten vom Kochen. Egal ob in Sambia, in Deutschland oder irgendeinem anderen Land.
Und genau in diesen treuen Kleinigkeiten sieht Gott mich und
freut sich darüber. Er freut sich über jedes seiner Kinder das treu in dem ist
was vor ihr/ihm ist. Egal wo. Egal zu welcher Uhrzeit. Egal in welcher Sprache.
Da muss ich an die Geschichte von Joseph im Alten Testament denken. Er hat
genau so ein Herz gehabt. Er ist mir da ein echtes Vorbild.
Außerdem sind all diese Kleinigkeiten mein Alltag und mein Alltag ist Junias Kindheit.